Es möge Martin Graf das Folgende nicht persönlich nehmen, auch wenn sein Name dafür verwendet wird. Aber Martin Graf ist nun einmal der aktuellste Beispielgeber dafür, was unbedachtes, unverantwortliches und in diesem besonderen Fall auch rein parteipolitisches Wählen anrichten kann.
Nicht Martin Graf ist verantwortlich, sondern die 109 Abgeordneten als Wähler und Wählerinnen, die ihn zum III. Präsidenten NR wählten, sind verantwortlich dafür, daß seit Monaten Zeit, Energie, auch Steuergeld verschwendet werden müssen für die Versuche, Bemühungen, das von ihnen Angerichtete wieder in Ordnung zu bringen.
Ein gemeinsamer Mandatsverzicht von diesen 109 Abgeordneten wäre ein erstes und klares Zeichen dafür, wer also tatsächlich veranwortlich ist, wer also tatsächlich gegenwärtige und kommende Geschehen zu veranworten hat, nämlich niemand sonst als der Wähler und die Wählerin jedweder Wahl.
Gerade mit Blick auf die österreichische Geschichte könnte als Nebeneffekt mit dem endlich in die Pflicht nehmen der Wählerinnen und Wähler die ungenießbaren und giftigen und dennoch seit Jahrzehnten so gern offerierten und so gern verzehrten Speisen Mitlauftum, Nichtsdafürkönnen, Unschuldigvolk und Ausgeliefertsein endlich aus dem nationalen Speiseplan gestrichen werden. Um einen Beispielgeber aus der Deutschlagergeschichte namentlich zu nennen: Adolf Hitler wäre ohne dem Wollen von so vielen, ihn als starken Mann laufen zu lassen, nur ein weiterer Sonderling geblieben, bekannt bloß und belächelt in Wirtshausstuben.
Und mit einem weiteren Blick, nämlich auf die aktuelle Studie, daß sehr viele in Österreich nach wie vor nichts gegen einen »starken Mann« hätten, muß klar gesagt werden, um gegen diesen Mythos der Unabwendbarkeit zu sprechen: ein starker Mann erschafft nicht sich selbst, sondern er wird gewollt und gemacht, also gewählt.
Starke Männer gibt es zuhauf. Aber ungewählt fristen sie ihr monologes Leben bevorzugt in Wirtshausstuben als Sonderlinge.
Vor diesem Hintergrund ist also diese Umfrage zu verstehen.
Juni 19th, 2009 → 23:50
[…] Startseite Rücktritte von 109 Abgeordneten – eine Umfrage […]
Juni 23rd, 2009 → 11:18
[…] Das Ausgerichtetsein auf Autoritäten und informelle autokratische Strukturen ist breit verankert. Martin Graf als aktueller Beispielgeber liefert hierfür auch einen guten Beleg: es wird sein Rücktritt inzwischen zwar breit verlangt: von Demokraten und Demokratinnen. Aber es wird nicht der Rücktritt von jenen verlangt, wie es einer Realdemokratie tatsächlich entsprechen würde, die dafür verantwortlich sind, also von seinen Wählerinnen und Wählern im Parlament. […]
Juni 27th, 2009 → 08:39
[…] Weiterhin ist es möglich, an dieser Umfrage sich zu beteiligen: Rücktritte von 109 Abgeordneten. […]
Juni 27th, 2009 → 09:35
[…] Weiterhin ist es möglich, an dieser Umfrage sich zu beteiligen: Rücktritte von 109 Abgeordneten. […]
Juli 26th, 2009 → 12:11
[…] von heute zitiert. Ja, es ist an der Zeit, aber nicht zu fragen, ob Südtirol … Es ist seit fast einem Jahr an der Zeit, zu fragen, ob mit Steuergeld auch dieser Angehörige des Schaftes FPÖ finanziert werden soll, der […]
August 6th, 2009 → 10:17
[…] mit Parlamentsabgeordneten in Östereich zu vergleichen, erbringt als einziges Ergebnis die Forderung […]
Juni 18th, 2012 → 07:05
[…] Vor drei Jahren, am 18. Juni 2009, wurde die Umfrage gestartet, ob Martin Graf allein oder alle im österreichischen Parlament, die ihn zu ihrem III. Präsidenten NR machten, zurücktreten sollen … […]